Vor 25 Jahren wurde der Tag der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz zum Gedenktag in Deutschland. Es geht hierbei nicht um ein ritualisiertes Gedenken ohne tiefen Sinn oder Bedeutung. Vielmehr lehrt uns die Geschichte der Shoa, dass es auf jede*n Einzelne*n und das eigene Engagement ankommt. Nur gemeinsam wird es uns gelingen, eine offene, bunte und solidarische Gesellschaft zu gestalten.
Die Gedenkstunde im Deutschen Bundestag richtete in diesem Jahr auch den Blick auf die Geschichte und 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland. Dieser Blick zurück ist bedeutend, denn er gibt uns den Auftrag weiterhin für Frieden, Freiheit und Vielfalt in unserer Gesellschaft einzustehen. Der Einsatz gegen Hass und Antisemitismus endet nicht mit dem Gedenken, er wird vielmehr gestärkt.
Die Millionen Opfer des deutschen Nationalsozialismus sind nicht vergessen. Sie erinnern uns an die Aufgabe tagtäglich für Frieden, Freiheit und Toleranz einzustehen. Vor genau einem Jahr hat die Auschwitz-Überlebenden Esther Bejarano gefordert, den Jahrestag des Kriegsendes am 8. Mai zum bundesweiten Feiertag zu erklären. Damals wie heute unterstütze ich diese Forderung. 76 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz und dem Ende des Zweiten Weltkriegs ist die Zeit reif dafür.