Seit 1994 ist die ursprünglich in Frankreich gegründete Organisation Reporter ohne Grenzen in Deutschland aktiv.
Schon vor einigen Wochen besuchten mich Vertreter der Nichtregierungsorganisation gemeinsam mit der Ehefrau des verurteilten türkischen Journalisten Can Dündar in meinem Büro. Dass die deutsche Sektion von Reporter ohne Grenzen ihren Sitz in meinem Wahlkreis hat, war für mich ein Grund mehr, einen Gegenbesuch abzustatten und mich über ihre Arbeit im Allgemeinen informieren zu lassen.
Gemeinsam mit dem Geschäftsführer der Organisation, Christian Mihr, habe ich mich über die Presse- und Medienfreiheit in verschiedenen Ländern unterhalten. Wie der jährlich von Reporter ohne Grenzen aufgestellte Pressefreiheitsindex aufzeigt, gibt es in vielen Staaten der Welt erhebliche Probleme im Umgang mit der freien Presse und der Arbeit der Journalisten.
Konkret haben wir uns über die Umstände der Pressefreiheit in der Türkei und in Russland unterhalten. Weiterhin hat Herr Mihr mir die Forderung nach der Einsetzung eines UN-Sonderbeauftragten für den Schutz von Journalisten nähergebracht. Der Sonderbeauftragte soll die Staaten der Vereinten Nationen zur Einhaltung ihrer völkerrechtlichen Pflicht des Schutzes von Journalisten vor Gewaltverbrechen anhalten.
Ich freue mich, dass Reporter ohne Grenzen für die nahe Zukunft einen Besuch Can Dündars aus der Türkei in Berlin plant. Der Besuch hat mir nochmals klar vor Augen geführt, dass auf dem Feld der Pressefreiheit noch viel Arbeit vor uns liegt.