In der deutschen Steuerdiskussion werden oft irreführende Behauptungen aufgestellt und fragwürdige Dogmen bedient. Leider finden sich diese Halb- und Unwahrheiten auch häufig unhinterfragt in den Medien wieder. Das Projekt Steuermythen behandelt gängige Annahmen über die deutsche Steuerpolitik und widerlegt sie mit namhaften Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Zurzeit finanzieren 17 Bundestagsabgeordnete die Arbeit und die Widerlegung der Mythen. Die Geschäftsführung habe ich im vergangenen Juli von Carsten Sieling übernommen, der die Steuermythen gegründet hat und nach seiner Wahl zum Regierenden Bürgermeister in Bremen aus dem Bundestag ausgeschieden ist.
Der aktuelle Mythos 15 trägt den Titel: Ein Abbau der Kalten Progression ist überfällig. Dr. Katja Rietzler und Prof. Dr. Achim Truger beschäftigen sich mit dieser schon lange erhobenen Forderung und kommen zu einem ganz anderen Ergebnis. Sie argumentieren, dass die Kalte Progression in den vergangenen Jahrzehnten bereits durch andere steuerpolitische Maßnahmen überkompensiert worden ist. Ein Abbau würde nur einen kleinen Entlastungsbetrag für die einzelnen SteuerzahlerInnen bringen, aber große Lücken in die öffentlichen Haushalte reißen. Außerdem profitieren von einem Abbau auch hohe Einkommen – aufgrund der Steuersystematik auch stärker als geringe Einkommen.
Die vollständige Widerlegung des Steuermythos 15 findet sich hier.