In diesem Jahr mussten Frauen bis zum 18. März arbeiten, um das gleiche Jahresgehalt wie Männer zu erreichen. Noch immer klafft eine große Lücke zwischen den Gehältern von Männern und Frauen. Diese Lücke beträgt in Deutschland unverändert 21%.

Gleiches Entgelt für gleiche Arbeit ist leider noch keine Selbstverständlichkeit. Auch für gleichwertige Tätigkeiten werden Frauen immer noch schlechter entlohnt als Männer. Der sogenannte „bereinigte“ Gender Pay Gap“ rechnet ungünstigere Aufstiegschancen und die Tatsache, dass Frauen meist in denjenigen Berufen arbeiten, die schlechter bezahlt werden, heraus. Auch dann gibt es noch eine Lücke, die 6% beträgt. Dieser Wert ist jedoch wenig aussagekräftig, da er nicht berücksichtigt, worin die eigentliche Diskriminierung liegt.

Auch zwischen ostdeutschen und westdeutschen Bundesländern gibt es Unterschiede, was die Gehaltslücke betrifft. In Brandenburg beispielsweise beträgt der Gender Pay Gap 14,9%. Aber die insgesamt niedrigeren Unterschiede im Osten lassen sich leider nicht mit der besseren Bezahlung von Frauen erklären. Sie sind auf die schlechtere Bezahlung von Männern in diesen Bundesländern zurückzuführen.

Die Ursachen für den Gender Pay Gap sind struktureller Natur: Immer noch ist das Bild der in Vollzeit arbeitenden „Rabenmutter“ weit verbreitet, insbesondere in Westdeutschland. In manch einem Betrieb wird erwartet, dass Frauen sich vornehmlich der Kindererziehung und Sorgearbeit widmen, anstatt einer Vollzeitbeschäftigung nachzugehen. Und Teilzeitjobs bieten geringere Aufstiegschancen und sind, obwohl das illegal ist, teilweise auch schlechter bezahlt.

Um den Gender Pay Gap wirksam zu bekämpfen, muss sich einiges ändern. Wir brauchen einen Kulturwandel, damit Frauen endlich die gleichen Chancen haben wie Männer!