Gestern wurde nicht nur der erste Tarifvertrag für das in Deutschland stationierte Kabinenpersonal von Ryanair besiegelt, sondern auch eine Tarifeinigung bei der Deutschen Post erzielt. Ein guter Tag also für die Beschäftigten!
Als Patin der ver.di-Tarifkommission begleitete ich im November 2018 Ryanair-Beschäftigte nach Dublin. Umso mehr freue ich mich, dass ver.di mit Ryanair nach langwierigen Verhandlungen einen ersten Tarifvertrag aushandeln konnte. Dieser gilt für etwa 1100 Beschäftigte des Kabinenpersonals bei Ryanair. Der Tarifvertrag sieht Steigerungen beim Grundgehalt und weitere Lohnerhöhungen vor. Darüber hinaus wurde eine Mindeststundengarantie von 600 Stunden pro Jahr festgelegt. Der Tarifvertrag gilt auch für die Leiharbeitnehmer*innen und schreibt die Anwendung deutschen Arbeits- und Sozialrechts fest. Künftig werden für alle Ryanair-Beschäftigten in Deutschland das deutsche Kündigungsschutzrecht und die Regelungen über die Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall anzuwenden sein.
Ein noch offener Streitpunkt bleibt allerdings: Die Verhandlungen um einen Betriebsrat gestalten sich weiterhin schwierig.
Bei der Deutschen Post hat ver.di einen Haustarifvertrag für die Paketzusteller*innen abgeschlossen. 13.000 Paketzusteller*innen erhalten künftig mehr Lohn. Für die Beschäftigten der umstrittenen 46 Tochterunternehmen der Post gilt ab dem 1. Juli 2019 ein einheitlicher Haustarifvertrag. Die Auslagerung an die DHL Delivery wurde genutzt, um die dortigen Beschäftigten nach den ungünstigeren Regelungen für die Logistikbranche bezahlen zu können. Das hat nun ein Ende – die ausgelagerten Tochterformen wurden aufgelöst.
Die Beispiele zeigen: Kämpfen lohnt sich! Und so engagiere ich mich auch weiterhin für die Belange der Beschäftigten.