Frauen verdienen in der EU im Durchschnitt 16% weniger als Männer. Das entspricht in etwa einem Durchschnittsgehalt von 2 Monaten. Deshalb wird jedes Jahr im November, 2 Monate vor Jahresende, der EU Equal Pay Day begangen. In diesem Jahr fällt er auf den 04.11.2020.
Dass die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern immer noch so groß ist, ist ein Armutszeugnis für die Gleichstellung in unserer Gesellschaft. Zu lange haben wir uns auf freiwillige Zusicherungen und Selbstverpflichtungen verlassen. Es wird Zeit für verbindliche Regelungen für den gesamten Binnenmarkt. Deshalb muss die EU-Kommission handeln. Zurzeit läuft die öffentliche Initiative für eine Entgelttransparenzrichtlinie. Jetzt liegt der Ball im Feld der Kommission.
Der Europäische Gewerkschaftsbund (ETUC) hat sogar einen eigenen Richtlinienentwurf vorgelegt, um die Diskussion um die Entgeltungleichheit in Fahrt zu bringen. Sie fordern 18 konkrete Regelungen, um wirksam gegen die anhaltende Lohnungleichheit vorzugehen. Dazu gehören der gesetzliche Ausschluss von Geheimhaltungsklauseln bezogen auf das Entgelt, aber auch die Pflicht zur Aufstellung eines Maßnahmenplans zur Bekämpfung der Entgeltungleichheit.
Die EU-Kommission will noch dieses Jahr einen Vorschlag für eine Entgelttransparenzrichtlinie vorlegen. Wir bleiben dran, damit der Lohnlücke auch europaweit der Kampf angesagt wird!
Fotohinweis: Das Beitragsbild stammt aus dem Fotoarchiv 2019.