Bildung-WissenDas aus sozialdemokratischer Regierungszeit stammende Ganztagsgrundschulausbauprogramm („Investitionsprogramm Zukunft Bildung und Betreuung, IZBB“) ist ein Erfolg. Seit seiner Einführung im Jahre 2003 ist der Anteil von Grundschulkindern, die eine Ganztagsgrundschule besuchen, kontinuierlich gestiegen. Mit dem IZBB-Programm sind bildungs-, familien- und arbeitsmarktpolitische Ziele verbunden. Eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) kommt zu dem Ergebnis, dass der weitere Ausbau von Ganztagsgrundschulen sinnvoll ist. Auf diese Weise werde ein guter Bildungsweg unterstützt.

Vor allem Kinder aus einkommensschwachen Familien und Kinder mit Migrationshintergrund kommen durch den Besuch einer Ganztagsgrundschule in den Genuss einer besseren Förderung ihrer individuellen Entwicklung. Ungleichheiten, die der Herkunft geschuldet sind, sollen so reduziert werden. Insgesamt gehen 26,2 Prozent, also mehr als ein Viertel aller Grundschulkinder, in eine Ganztagsgrundschule. 2004 waren es noch 6,8 Prozent. Mit 27 Prozent bilden Kinder aus einkommensschwachen Familien sowie Kinder mit Migrationshintergrund und aus Transferempfängerhaushalten den größten Anteil. Besondere Bedeutung gewinnt das Angebot an Ganztagsgrundschulen für Eltern, die beide einer Erwerbstätigkeit nachgehen, sowie für Alleinerziehende. Beiden Gruppen wird auf diese Weise eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf möglich gemacht. Dementsprechend sind diese Gruppen stärker repräsentiert. Studien bestätigen zudem, dass der Ausbau von Ganztagsgrundschulen zu einer höheren Erwerbstätigenquote von Müttern führt.

Damit der Besuch einer Ganztagsgrundschule einen positiven Effekt auf den Bildungserfolg hat, bedarf es qualitativ hochwertiger Angebote, so die DIW-Forscher. Zudem bemängeln sie, dass Deutschland von einer flächendeckenden Versorgung mit Ganztagsgrundschulen weit entfernt ist, und fordern ein stärkeres finanzielles Engagement des Bundes und der Länder, um den notwendigen Ausbau voranzutreiben.

Die SPD hat sich gute Bildung und Chancengleichheit auf die Fahnen geschrieben. Wir wollen die Qualität von Bildung verbessern und allen Kindern unabhängig vom sozialen Hintergrund Aufstiegschancen durch Bildung eröffnen. Wir wollen eine hochwertige, bedarfsgerechte, durchlässige und gebührenfreie Bildung: von der Kita bis zum Hochschulabschluss. Bis zum Jahr 2020 wollen wir durch ein zweites Ganztagsschulprogramm jedem Kind die Möglichkeit eröffnen, eine qualitativ gute Ganztagsschule zu besuchen.

Links:

http://www.diw.de/sixcms/detail.php?id=diw_01.c.423953.de

http://www.spd.de/themen/102794/bildung.html