„Bizim Bakkal – Bizim Kiez. Kreuzberg kämpft für seine Nachbarschaft“, mit dieser Schlagzeile trat die Nachbarschaftsinitiative Bizim Kiez vor einem Jahr an die Öffentlichkeit. Das damalige Ziel war der Erhalt von „Bizim Bakkal“, dem letzten inhabergeführten Gemüseladen im Kreuzberger Wrangelkiez. Woche für Woche trafen sich AnwohnerInnen und UnterstützerInnen vor dem Laden in der Wrangelstraße 77 und zeigten ihre Solidarität.

Der Protest sorgte nicht nur international für Furore, sondern führte zumindest zwischenzeitlich zur Rücknahme der Kündigung. Inzwischen musste Familie Caliskan, die den Laden seit knapp 30 Jahren in dritter Generation betrieb, Bizim Bakkal aus gesundheitlichen Gründen aufgeben. Der Kampf gegen Entmietung und für den Erhalt der Kiezstrukturen geht aber unvermindert weiter. Solidarisch setzt sich die Initiative auch ein Jahr nach dem Beginn der Aktionen gegen soziale Verdrängung ein, von der inzwischen immer mehr Gewerbetreibende und MieterInnen betroffen sind.

Von Beginn an unterstütze ich die Nachbarschaftsinitiative – nicht nur, weil der Wrangelkiez in meinem Wahlkreis liegt, sondern auch weil ich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Bizim Bakkal aufgewachsen bin. Es ist mein Heimatkiez. So initiierte ich mit meinem SPD-Kreisverband einen Antrag zur Einführung einer Mietpreisbremse auch für Gewerberäume, der auf dem Landesparteitag große Unterstützung erfahren hat.

Die gesamte Nachbarschaft im Wrangelkiez und viele UnterstützerInnen haben zum einjährigen Bestehen ein Zeichen gesetzt und gezeigt: Menschen zählen mehr als die Rendite! Ich werde auch künftig solidarisch an ihrer Seite stehen und mich gegen Verdrängung engagieren!

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