Seit Tagen blicken wir alle mit Schrecken in die Ukraine, wo der russische Präsident Wladimir Putin weiter erbarmungslos seinen Angriffskrieg führt. Vermehrt beginnt die russische Armee nun damit, auch zivile Infrastruktur und Wohnviertel zu zerstören. Hunderttausende Menschen haben bereits ihre Heimat verlassen, die meisten in die unmittelbaren Nachbarländer. Seit einigen Tagen kommen die ersten Geflüchteten hier bei uns in Berlin an – und es werden täglich mehr. Gestern kamen etwa 2000 Menschen mit Bahn und Bussen in Berlin an.

Diese Menschen flüchten aus Angst um ihr Leben. Jetzt ist die Zeit gekommen, uns durch konkrete Hilfe solidarisch mit ihnen zu zeigen. Die Hilfsbereitschaft in Berlin ist groß und jede*r kann einen Beitrag dafür leisten, die Ankunft und Versorgung der Geflüchteten möglichst schnell, effizient und fürsorglich zu gestalten. Das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten bemüht sich, schnell und unbürokratisch Kapazitäten herzustellen. Doch in einer solchen Ausnahmesituation braucht es ehrenamtliche Hilfe und die Anstrengung der gesamten Gesellschaft. Damit die Hilfe da ankommt, wo sie gebraucht wird, habe ich einige wichtige Informationen über die Angebote und Bedürfnisse in Berlin und in Friedrichshain-Kreuzberg und Prenzlauer Berg Ost gesammelt.

Die große Mehrheit der Geflüchteten kommt am Hauptbahnhof und am Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) an. Dort sind Info-Points eingerichtet, an denen Geflüchtete von Mitarbeiter*innen des LAF und ehrenamtlichen Helfer*innen zu ihren privaten Zielen oder zum Ankunftszentrum in Berlin Reinickendorf (Oranienburger Straße 285, S+U Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik) geleitet werden. Hier werden immer Ehrenamtliche gesucht, die bei der Begleitung helfen, wenn die Züge und Busse aus Polen in Berlin eintreffen.

Die zentrale Herausforderung in den nächsten Tagen und Wochen ist eine würdige Unterkunft für alle Geflüchteten zu organisieren. Das LAF versucht, die Kapazitäten täglich um mehrere hundert Betten zu erhöhen, einige Notunterkünfte wurden schon eingerichtet. Ein zentraler Baustein ist aber auch die Vermittlung von privaten Räumen zur unbürokratischen Unterbringung von Menschen. Auf dem Elinor-Portal könnt ihr ein Angebot einstellen, wenn ihr Zuhause oder anderswo Platz habt. Der Kontakt wird hergestellt, sobald ein entsprechender Bedarf gefunden wurde. Zum Elinor-Portal geht es hier: https://unterkunft-ukraine.de/.

In einem ehemaligen Hotel in der Kopernikusstraße 36 in Berlin-Friedrichshain wurde eine Notunterkunft für Geflüchtete eingerichtet. Diese wird von der Berliner Stadtmission und dem Unionhilfswerk getragen. Informationen zur Unterkunft findet ihr unter: https://blog.unionhilfswerk.de/leidenschaft/unterkunft-fuer-gefluechtete-menschen-aus-der-ukraine/ . Auch das “Comebackpackers Hostel” in der Adalbertstraße 97 in Berlin-Kreuzberg nimmt kostenlos Geflüchtete aus der Ukraine auf. Kontakt kann über hosteldodi@gmail.com aufgenommen werden.

Eine gute Übersicht für die Annahme von Sach- und Geldspenden und weitere Informationen für Helfer*innen könnt ihr auf dieser neu eingerichteten Seite des Berliner Senats einsehen: www.berlin.de/ukraine/helfen .

Berlin ist und bleibt ein sicherer Hafen für alle Menschen auf der Flucht, egal aus welchem Land sie kommen oder welche Nationalität sie haben. Lasst uns gemeinsam Solidarität zeigen und den geflüchteten Menschen in Berlin eine gute und würdige Ankunft ermöglichen. Vielen Dank für eure Hilfe!