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Laut Statischem Bundesamt verdienten Frauen in Deutschland im vergangenen Jahr 22 Prozent weniger als Männer, alleinerziehende Frauen haben nach wie vor ein besonders hohes Armutsrisiko und jede dritte Frau in Europa ist, wie jüngst bekannt wurde, schon einmal Opfer körperlicher oder sexueller Gewalt geworden. Feminismus ist also alles andere als altbacken und der Kampf um die Rechte von Frauen aktueller denn je.

Für Cansel Kiziltepe ist es daher eine klare Sache, das Bündnis „Frauen*kampftag 2014“ tatkräftig zu unterstützen. Es geht um nichts weniger als eine neue feministische Offensive. Der Einsatz um tatsächliche Gleichberechtigung und gegen jegliche Art der Diskriminierung muss sichtbar und lautstark sein – auf der Straße und in den Köpfen der Menschen. Die Demonstration am 8. März geht vom Bahnhof Gesundbrunnen quer durch Berlin Mitte bis zum Rosa-Luxemburg-Platz. Am Vormittag verteilt die Bundestagsabgeordnete in ihrem Wahlkreis am Kottbusser Tor Rosen und ist danach im Bergmannkiez unterwegs, um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen.

Die Frauenbewegung ist seit jeher eng mit der Sozialdemokratie verbunden. Es war die Sozialistin Clara Zetkin, die vor mehr als 100 Jahren die Idee für die Einführung eines internationalen Frauentages hatte und es waren Sozialdemokraten, die für die erste freie Wahl in Deutschland im Jahr 1919 das allgemeine Frauenwahlrecht durchsetzten. Dass Frauen die gleichen Rechte wie Männer bekommen haben, war damals revolutionär und nur möglich, weil man solidarisch und unermüdlich gegen die bestehenden gesellschaftlichen Verhältnisse vorgegangen ist.

Gleichstellung, nicht nur auf dem Gesetzestext, sondern in jeglicher politischer und wirtschaftlicher Hinsicht, ein Ende von Diskriminierung, körperlicher und sexueller Gewalt sowie tatsächliche Selbstbestimmung, darum geht es heute. Das Bündnis ruft dazu auf, auch eine Perspektive dafür zu entwickeln, wie verschiedene Diskriminierungsformen miteinander verschränkt sind. Wenn wie heute Zweidrittel der Minijobber in Deutschland Frauen sind, darf es nicht verwundern, dass Frauen wesentlich häufiger von Altersarmut betroffen sind. Zudem sind geschlechtliche Formen der Ungleichheit oft eng mit Diskriminierungen im Zusammenhang mit Herkunft, Ethnizität und Religion verwoben. Und nicht zuletzt wird der Begriff Frau* mit einem Sternchen markiert, um Trans*-Frauen und Inter*-Menschen explizit mit einzuschließen.

Es geht also darum, wachzurütteln und bestehende Strukturen zu verändern. Wie Clara Zetkin schon vor einem Jahrhundert zutreffend formulierte: „Nicht das Lippenbekenntnis, nur das Leben und Handeln adelt und erhebt.“