Die Bundesrepublik nimmt so viele Zuwanderer auf, wie seit dem Jahr 1993 nicht mehr. Zu diesem Ergebnis kommt der Migrationsbericht 2013 des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge.
Laut des Berichts wurden im Jahr 1,23 Millionen Zuzüge nach Deutschland registriert, was einen Anstieg von 13,5% zum Vorjahr ausmacht. Dabei stellt der Anteil der aus den anderen 27 EU-Staaten nach Deutschland eingewanderten Bürger mit 708.000 (58%) eine überwiegende Mehrheit dar. Vor allem aus den ost- und auch südeuropäischen EU-Staaten war eine große Zahl an Zuwanderern zu verzeichnen.
Eine im November 2014 von der Bertelsmann-Stiftung veröffentlichte Studie kommt zu dem Schluss, dass – entgegen der häufig zu hörenden Vorurteile – Menschen ohne deutschen Pass mehr Steuern zahlen, als dass sie Sozialleistungen erhalten. So sorgen Zuwanderer für einen Überschuss von insgesamt 22 Milliarden Euro in den Staatskassen der Bundesrepublik.
Aus den Zahlen des Bundesamtes ergibt sich nach Abzug der aus der Bundesrepublik Fortgezogenen ein Wanderungsgewinn von 429.000 Menschen.
Auch die 110.000 in 2013 eingereichten Asylanträge machten einen deutlichen Anstieg (70%) gegenüber dem Vorjahr aus. Die Hauptherkunftsländer der Asylsuchenden waren die Russische Föderation, Syrien sowie Serbien und Afghanistan.
Die wachsenden Zuwanderungszahlen sind zum einen Resultat der zahlreichen globalen Krisengebiete sowie der Eurokrise, die vielen gut ausgebildeten Jugendlichen in Südeuropa in ihren Herkunftsstaaten jegliche Perspektive nimmt.
Laut Prognosen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung würde das Erwerbspersonenpotenzial bei einem Wanderungssaldo von Null bis 2050 um ein Drittel (15 Millionen) schrumpfen. Um das Erwerbspersonenpotenzial konstant zu halten, sei eine Nettowanderung von etwa 400.000 Zuwanderern im Jahr von Nöten. In Betracht dieser Zahlen und der demographischen Entwicklung der letzten Jahre in der Bundesrepublik sind die wachsenden Zuwanderungszahlen durchaus vielversprechend und stellen für Deutschland einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der sinkenden Bevölkerungszahlen dar.
Es steht somit außer Frage, dass Zuwanderung für die Bundesrepublik unabdingbar ist. Deshalb setzen wir uns als SPD-Bundestagsfraktion für ein Einwanderungsgesetz ein, das eine progressive Zuwanderungspolitik ermöglichen soll.