Am 12. Mai 2015 besuchte ich im Rahmen des EU-Schulprojekttags die Carl-von-Ossietzky-Schule (CvO). Im Gespräch mit über 100 Schülerinnen und Schülern wurde deutlich, dass die viel beschworene Politikverdrossenheit bei Jugendlichen auf die große Mehrheit bei ihnen nicht zutrifft. Ganz im Gegenteil beklagten sich viele der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler über eine „Jugendverdrossenheit bei Politikern“.

Am EU-Schulprojekttag besuchen seit 2007 die Bundeskanzlerin, viele Bundesminister und Ministerpräsidenten sowie Abgeordnete des Deutschen Bundestages in ganz Deutschland Schulen, um Jugendlichen Europa näher zu bringen. So stand das Thema EU auch an der staatlichen Europaschule CvO ganz oben auf der Agenda. Ob Flüchtlingspolitik, Osterweiterung oder die europäische Integration – die Schülerinnen und Schüler hatten nicht nur Fragen zu diesen Themen, sondern auch Kritik an den bestehenden Regelungen.

Erfreulich war auch zu sehen, wie breit gefächert das Spektrum der Themen ist, für die sich die Schülerinnen und Schüler interessieren: die Drogenproblematik im Görlitzer Park, deutsch-israelische Beziehungen, Finanz- und Wirtschaftskrise, Frieden auf der ganzen Welt…

Laut der aktuellen Shell-Jugendstudie ist die große Mehrheit der Jugendlichen bereit, sich an politischen Aktivitäten zu beteiligen – insbesondere dann, wenn ihnen eine Sache persönlich wichtig ist. So würden 77 Prozent aller jungen Leute bei einer Unterschriftenaktion mitmachen. Diese Bereitschaft bestätigte sich in den Diskussionen mit den Schülerinnen und Schülern. Ich danke ihnen und der Schulleitung dafür und auch für die vielen Anregungen, die ich mitnehmen konnte.