Eine neue Studie vom DIW zeigt, was wir schon seit längerem befürchtet haben: Die bisher beschlossenen Maßnahmen gegen Steueroasen reichen nicht aus. Nach dem bereits die Ergebnisse des Informationsaustauschs auf Anfrage bereits ernüchtern war, zeigt sich jetzt, dass das Ergebnis des automatischen Informationsaustauschs vergleichbar ist. Die Schattenbanken passen ihre Geschäftsmodelle innerhalb kürzester Zeit an um weiterhin im Dunklen zu operieren.
Auf Grund von Steueroasen gehen der Öffentlichkeit jedes Jahr hohe Milliardenbeträge verloren. Einerseits verstecken Wohlhabende ihr Vermögen in den Dunkelräumen der Finanzindustrie. Schätzungsweise haben Ultrareiche (>30 Mio. €) mehr als ein Drittel ihres Vermögens in Steueroasen geparkt. Anderseits nutzen Unternehmen die Schattenwelt der Finanzen, um ihre Gewinne zwischen den Staaten hin- und her zu schieben und sie klein zu rechnen. Alleine in Deutschland werden dem Fiskus damit mehr als 32 Milliarden € vorenthalten. Das ist Geld, wofür andere mit ihrer harten Arbeit für aufkommen müssen.
Wir dürfen den leichten Kurs gegen Steueroasen nicht weiter fortsetzen. Investitionen, die über die dubiosesten Steueroasen abgewickelt werden, dürfen nicht mehr in Deutschland erlaubt sein. Die schwarze Liste der EU für Steueroasen muss restriktiver gehandhabt werden. Steueroasen dürfen nicht mit billigen Versprechen von der Liste gelassen.
Die ganze Studie gibt es hier: DIW Wochenbericht 41/2018