Podiumsdiskussion bei der FES zum Geburtstag der Betrieblichen Mitbestimmung
Auch 100 Jahre nach der Einführung des Betriebsrätegesetzes ist betriebliche Mitbestimmung kein alter Hut, sondern wichtiger denn je! Anlässlich des 100. Geburtstags diskutierten ich auf Einladung der Friedrich-Ebert-Stiftung mit Reiner Hoffmann, Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Dirk Schulte, Vorstand Personal/Soziales der BVG und Karsten Uhl von der TU Darmstadt über die betriebliche Mitbestimmung im digitalen Wandel.
Die digitale Arbeitswelt soll gerade nicht zu Verunsicherung und Kontrollverlust bei den Arbeitnehmer*innen führen, sondern die Zukunft der Arbeit im Sinne der Beschäftigten verändern.
Ein zentrales Anliegen der SPD ist es schon immer gewesen, Arbeitnehmer*innen mehr Mitbestimmung in Betrieben einzuräumen. Während 1976 die Unternehmensmitbestimmung festgeschrieben und zuletzt 2001 das Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG) hinsichtlich Geschlechterfragen und Betriebsstrukturen reformiert wurde, stellen heute technologische Innovationen und ökonomische Veränderungen durch die Globalisierung Arbeitnehmer*innen und die Gewerkschaften vor neue Herausforderungen. Dabei ist die Mitbestimmung kein alter Hut, sondern muss im Sinne der Beschäftigten für den Wandel der Arbeitswelt fit gemacht werden.
Verunsicherung und Kontrollverlust sollen nicht die Folgen der Digitalisierung in und um die Arbeitswelt sein. Arbeitnehmer*innen müssen die Arbeit der Zukunft aktiv gestalten können. Auch Rainer Hoffmann hat betont, dass Arbeitnehmer*innen vor Selbstausbeutung zu schützen, eine anhaltende Aufgabe ist, die mit der Einführung von neuen Technologien und Arbeitsformen sogar an Bedeutung gewinnt. Vor allem in kleinen Betrieben und bisher gewerkschaftlich noch nicht ausreichend erschlossenen Branchen müssen Beschäftigte mitbestimmen und mitgestalten. Die Mitbestimmung in Betriebsräten und die gewerkschaftliche Organisation erweist sich in dynamischen Zeiten wie diesen als wichtiger denn je! Digitalisierung und Transformation brauchen starke Betriebsräte und verhandlungsmächtige Gewerkschaften, damit die Arbeit der Zukunft Gute Arbeit ist!