Etwa 620 Gebäude- und Glasreiniger*innen arbeiten bei Piepenbrock in Berlin und Brandenburg. Aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie will der Arbeitgeber für eine Vielzahl von ihnen nun Kurzarbeit anordnen. Dabei bleibt den Beschäftigten aber nicht genug Geld zum Leben. Der Betriebsrat und die Gewerkschaft IG BAU fordern daher eine Aufstockung des Kurzarbeitsgelds auf mindestens 80% des Nettolohns in einer  Betriebsvereinbarung. Der Arbeitgeber hat sich dieser Forderung bisher verweigert.

Mit einem Unterstützungsbrief für den Betriebsrat habe ich mich an den Arbeitgeber der Gebäudereiniger*innen von der Piepenbrock Dienstleistungen GmbH & Co. KG gewandt.

Gerade jetzt merken wir, wie wichtig die Arbeit der Beschäftigten im Dienstleistungssektor ist. Nicht zuletzt die in der Gebäudereinigungsbranche Beschäftigten tragen einen großen Teil dazu bei, dass Orte, an denen sich immer noch viele verschiedene Menschen aufhalten, hygienischen Standards entsprechend sauber sind. Auch ihre Arbeit kann im Zweifel Leben retten und verdient Anerkennung und Wertschätzung.

Die Leistung der Menschen in der Gebäudereinigungsbranche, im Gesundheitswesen, im Einzelhandel und anderswo ist nicht nur in dieser Krise unersetzlich und muss wertgeschätzt werden. Diese Wertschätzung muss sich auch im Einkommen widerspiegeln und darf nicht bei Dankesworten enden.

Die wirtschaftlichen Auswirkungen für die Arbeitgebenden und Beschäftigte sind teilweise drastisch. Umso wichtiger ist es, einen angemessenen Ausgleich der Interessen zu finden, damit wir gemeinsam die Krise überwinden können.Für das Kurzarbeitergeld werden den Arbeitgebenden die Sozialversicherungsbeiträge vollständig erstattet. Damit Beschäftigte in Kurzarbeit nicht am Existenzminimum oder gar darunter leben müssen, entspricht es der sozialen Verantwortung von Arbeitgebenden, diese Erleichterung an die Beschäftigten weiterzugeben.

Ich stehe hinter dem Betriebsrat und seiner Forderung nach einer Aufstockung des Kurzarbeitsgeldes als Bedingung für die Einführung von Kurzarbeit.

Mein Appell an die Arbeitgebenden lautet, ihre Beschäftigten nicht im Regen stehen zu lassen und mit dem Betriebsrat konstruktive Verhandlungen zu führen!