Arbeit muss wertgeschätzt werden. Eine faire Vergütung und angemessene Arbeitsbedingungen sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Wenn die Arbeitgeberseite dann noch bei der Politik auf den Abbau von Schutz- und Mitbestimmungsrechten ihrer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dringt, gilt meine volle Solidarität. Erst recht den Beschäftigten. Die aktuellen Arbeitskämpfe in Deutschland zeigen, wie sehr abhängig Beschäftigte in Deutschland seitens ihrer Arbeitgeber unter Druck gesetzt werden.

Der Kita-Streik hat die mangelnde gesellschaftliche Anerkennung von sozialen Berufen wieder in den Fokus gerückt. Trotz stetig wachsender beruflicher Anforderungen bei einer Arbeit von enormer  gesellschaftlicher Bedeutung bleibt die Vergütung von Erzieherinnen und Erziehern weit dahinter zurück. Wer will, dass Menschen Verantwortung in sozialen Berufen übernehmen, muss sie auch angemessen dafür bezahlen.

Bei Siemens stehen aktuell alleine in Deutschland 5.100 Arbeitsplätze auf der Streichliste und das trotz einer soliden Gewinnlage im Gesamtunternehmen. Die IG Metall, in der auch ich Mitglied bin,  hat in dieser Woche zu Recht mit massiven Protesten gegen den geplanten Stellenabbau begonnen. Nachhaltiges Wirtschaften liegt in einer klugen Innovations- und Personalpolitik und nicht in einer Kostenreduktion durch Stellenstreichungen.

Eine faire Vergütung heißt auch, sich an getroffene Tarifvereinbarungen zu halten. Genau das sah man bei der Deutschen Post AG offenbar etwas anders. Dort hat die Unternehmensführung den eigenen Haustarif umgangen, indem sie Beschäftigte in regionale Zustellungsgesellschaften ausgelagert hat. Dort gelten statt dem höheren Haustarif der Deutschen Post die niedrigeren regionalen Tarifabschlüsse der Logistikbranche. Dagegen hat die Gewerkschaft ver.di mobilisiert und fordert die Rückführung der Regionalgesellschaften in die ursprüngliche Tarifstruktur der Deutschen Post.

All dies war auch Thema auf der von der SPD-Bundestagsfraktion 10. Juni 2015 zum 21. Mal ausgerichteten Betriebs- und Personalrätekonferenz, bei der auch die Betriebsräte der Unternehmen MyToys und BASF aus meinem Wahlkreis mitdiskutiert haben.

Inhaltlich standen unter anderem der Mindestlohn, die Stärkung der Tarifautonomie und der Missbrauch von Werkverträgen und Leiharbeit im Fokus. Auch ein Blick in die Zukunft wurde gewagt: Die zunehmende Digitalisierung verändert die Arbeitswelt grundlegend und Unternehmen setzen dabei ArbeitnehmerInnenrechte mit ihrer Forderung nach noch flexibleren Arbeitsbedingungen massiv unter Druck. Die SPD steht an diesem Punkt klar an der Seite der Beschäftigten und wird sich auch zukünftig für die deutschen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer stark machen.

Für das „Grünbuch Arbeit 4.0 – Arbeit weiter denken“ des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, klicken Sie bitte hier.