Gemeinsam mit Peggy Hochstätter, Friedrichshainer SPD-Kandidatin fürs Abgeordnetenhaus, habe ich Terre des Femmes besucht, um mich über aktuelle Themen zu informieren und auszutauschen. Kompetente Gesprächspartnerin war Maja Wegener.
Nach Schätzungen von UNICEF werden jährlich 15 Millionen minderjährige Mädchen verheiratet, d.h. 41 Mädchen täglich, 28 jede Minute – und das, obwohl die UN-Kinderrechtskonvention als gesetzliches Mindestheiratsalter 18 Jahre empfiehlt. Deshalb fordert Terre des Femmes auch einen besseren Schutz für minderjährige Ehefrauen. Im Rahmen der Kampagne ‚Frühehen stoppen – Bildung statt Heirat‘ hat die Frauenrechtsorganisation bereits im vergangenen Oktober eine Unterschriftenaktion gestartet, an der sich jeder noch bis zum 30. April beteiligen kann. Ich habe mich in die Liste eingetragen, beteiligen Sie sich doch auch: „Frühehen stoppen – Bildundung statt Heirat„!
Schockierend, aber Realität – weibliche Genitalverstümmelung ist auch in Europa verbreitet. Nach Schätzungen der EU sind ca. 500 000 Mädchen und Frauen europaweit betroffen. Mit 14 Partnerorganisationen hat sich Terre des femmes deshalb an dem Projekt ‚United to End FGM‘ beteiligt. Zurzeit wird eine webbasierte Wissensplattform für Fachkräfte entwickelt, die mit Betroffenen in Kontakt sind, wie z.B. ÄrztInnen, Hebammen, SozialarbeiterInnen und LehrerInnen. TdF gibt den Betroffenen eine Stimme und tritt für ihre Belange ein – wir PoliterInnen müssen die Relevanz dieses Themas erkennen, denn wo weibliche Genitalverstümmlung ignoriert und bagatellisiert wird, wird sie auch weiterhin praktiziert.
Ein weiteres Thema bei meinem Besuch war frauenfeindliche Werbung. Hierzu hat die SPD-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Friedrichshain-Kreuzberg bereits gute Anträge vorgelegt, der Bezirk kann hier als gutes Beispiel dienen: Das Bezirksamt wurde schon vor mehr als zwei Jahren beauftragt, die Präsentation von sexistischer, diskriminierender und frauenfeindlicher Werbung zu untersagen und sich auch auf Senatsebene dafür einzusetzen, das eine solche Werbung nicht mehr gezeigt wird.
Terre des Femmes vergibt übrigens jährlich den Preis ‚Zorniger Kaktus‘ für besonders frauenfeindliche Werbung. Preisträger in 2015 war die Anzeige des Online-Unternehmens ‚Karrierestrategien‘. Es warb mit dem Hinterteil einer Frau für kostenlose Bewerbungschecks. Für den diesjährigen ‚Zornigen Kaktus‘ können noch bis zum 26. Juni Firmen bei Terre des Femmes gemeldet werden!
Frauenrechte sind Menschenrechte!