Am Mittwoch, den 30.04. war ich beim Verband der Alleinerziehenden Mütter und Väter Bundesverband e.V. in der Hasenheide 70 zu Gast und habe mit der Bundesgeschäftsführerin Miriam Hoheisel über Steuergerechtigkeit und Armutsrisiken Alleinerziehender Mütter und Väter gesprochen.
Der Verband alleinerziehender Mütter und Väter e.V. (VAMV) vertritt seit 1967 die Interessen der heute 2,7 Millionen Alleinerziehenden in Deutschland. Jede fünfte Familie in Deutschland ist alleinerziehend, damit hat keine andere Familienform in den letzten Jahren so an Bedeutung gewonnen wie Ein-Eltern-Familien. Weil es an Angeboten der frühkindlichen Bildung mangelt, können viele Alleinerziehende nur Teilzeit oder gar nicht arbeiten. In der Konsequenz sind Alleinerziehende wesentlich öfter auf Grundsicherung angewiesen, als Familien mit beiden Elternteilen. Das ist für die Kinder besonders dramatisch, weil ihre Chancen auf optimale Bildungsteilhabe sinken und ihr Armutsrisiko steigt. Alleinerziehende leisten viel in unserer Gesellschaft: Mit Kindererziehung, Erwerbs- und Hausarbeit gelingt ihnen ein gewaltiger Balanceakt. Alleinerziehende gehören zu den Familien, die besonders viel leisten. Deswegen müssen sie auch besonders unterstützt werden.
Bundesgeschäftsführerin Miriam Hoheisel erläuterte die Kampagne des Verbandes „Steuergerechtigkeit für Alleinerziehende!“ mit der Forderung einer deutlichen Anhebung des steuerlichen Entlastungsbetrags für Alleinerziehende. Langfristig fordert der VAMV eine Förderung unabhängig vom Einkommen und der Familienform. Als Mitglied des Finanzausschusses teile ich die Forderung nach mehr Steuergerechtigkeit für Alleinerziehende.
Wir als SPD-Bundestagsfraktion wollen den alleinerziehenden Müttern und Vätern da helfen, wo der Schuh drückt: Im Koalitionsvertrag wurde bereits verankert, den Entlastungsbetrag für die Alleinerziehenden zu erhöhen und künftig auch die Zahl der Kinder in den Familien besser zu berücksichtigen. Die SPD-Familienministerin Manuela Schwesig ist im Gespräch mit dem Bundesfinanzminister um zu klären, wie die Situation von Alleinerziehenden verbessert werden kann. Es ist sehr wichtig, dass Alleinerziehende erwerbstätig sein können und für sich und ihre Kinder sorgen können. Viele zentrale Forderungen des VAMV zur Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik teilen wir und setzten diese mit unserer Politik erfolgreich um. Dazu zählen die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohnes, sowie der Aufschlag zur Einführung einer Frauenquote von mindestens 30 Prozent für die Aufsichtsräte börsennotierter Unternehmen, als wichtiger Schritt zur Geschlechterquotierung auf dem Arbeitsmarkt. Des Weiteren hat sich die Große Koalition darauf geeinigt hat, die Länder mit 6 Milliarden Euro für den Bildungsbereich zu unterstützen, damit der Ausbau von Kindertagesstätten und Ganztagsschulen vorangebracht werden kann und eine familienfreundliche Infrastruktur gewährleistet wird.