Mitbestimmung ermöglicht nicht nur mehr Demokratie für die Beschäftigten in den Unternehmen, sondern hat auch wirtschaftliche Vorteile für diese Unternehmen. Eine neue Studie der Universität Duisburg-Essen, gefördert von der Hans-Böckler-Stiftung, zeigt darüber hinaus: Dort, wo die Beschäftigten mitbestimmen, gibt es auch weniger Steuertricksereien.

Im Rahmen der Studie wurden hunderte börsennotierte Unternehmen in Deutschland untersucht. Es zeigt sich: Unternehmen, bei denen die Arbeitnehmer*innen in den Aufsichtsräten mitbestimmen, neigen weniger zu legalen Tricks bei der Bilanzierung und Finanzberichterstattungen. Die Mitbestimmung der Beschäftigten im Aufsichtsrat führt dazu, dass Unternehmen beispielsweise nicht ihre Gewinnsituation beschönigt darstellen oder Steuern vermeiden.

Der Fall Wirecard hat als extremes Beispiel gezeigt, was passiert, wenn Unternehmen Mitbestimmung im Aufsichtsrat umgehen und vermeiden. Damit Unternehmen sich an die Spielregeln halten, braucht es mehr Mitbestimmung durch die Beschäftigten im Aufsichtsrat. Langfristig zahlt sich das nicht nur für die Beschäftigten, sondern auch für die Unternehmen aus.

Leider umgehen oder vermeiden immer mehr Unternehmen die Mitbestimmung im Aufsichtsrat. Diese erschreckende Erosion der Unternehmensmitbestimmung muss gestoppt werden, damit es mehr Demokratie in den Betrieben und Unternehmen und weniger Steuertricksereien gibt!