In den letzten Tagen und Wochen müssen wir uns wieder vermehrt mit Angst- und Stimmungsmache gegen Einwanderer, Asylsuchende und Muslime auseinandersetzen.

Die Demonstrationen der „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ in Dresden gewinnen an immer größer werdenden Zulauf. Zunehmend ist von diversen durch fremdenfeindlichem Populismus und Ressentiments geprägten Bewegungen und  deren Demonstrationen in ganz Deutschland zu lesen.

Dabei wird versucht, mit Populismus in der Mitte der Bevölkerung Fuß zu fassen und Ängste vor einer angeblichen Überfremdung, wirtschaftlichem Abstieg sowie „dem Islam“ zu schaffen.

Hier gilt es die deutsche Bevölkerung aufzuklären und ihnen Sorgen und Ängste zu nehmen. Im Jahr 2013 etwa sind 1,2 Millionen Menschen in die Bundesrepublik eingewandert, während es 798.000 Auswanderer gegeben hat. Dies ergibt im Saldo einen Bevölkerungszuwachs von 437.000. Rund zwei Drittel dieser nach Deutschland eingewanderten Personen kommen dabei aus Herkunftsländern der Europäischen Union (Hauptherkunftsland ist Polen, gefolgt von Rumänien und Italien). Von einer Islamisierung der deutschen Gesellschaft kann keinerlei Rede sein.

Weiterhin ist es wichtig darüber aufzuklären, dass diejenigen Einwanderer, die in die Bundesrepublik kommen, überwiegend gut qualifiziert sind und die deutsche Wirtschaft voranbringen: Die von der Bertelsmann-Stiftung in Auftrag gegebene Studie „Der Beitrag von Ausländern und künftiger Zuwanderung zum deutschen Staatshaushalt“ kam kürzlich zu dem Ergebnis, dass jeder in Deutschland lebende Ausländer im Durchschnitt 3.300 € mehr Steuern und Sozialabgaben in die deutschen Kassen einzahlt, als er an Transferleistungen erhält.

Den Demonstrationen darf nicht mit falschem Verständnis begegnet werden:. Wer Menschen, die häufig aus Gründen humanitärer Katastrophen in die Bundesrepublik fliehen, anfeindet, hat in meinen Augen kein Verständnis verdient. Statt einer Verklärung der rassistischen Impulse der Demonstrationen, werbe ich für die Herstellung einer Willkommenskultur, die sowohl die deutsche Gesellschaft, als auch die deutsche Wirtschaft bereichern wird.